Lernschwächen früh erkennen in der Praxis für Ergotherapie in Nufringen 

Viele Kinder, die innerhalb der ersten beiden Grundschuljahre Lernschwierigkeiten entwickeln, fallen bereits im Kindergarten – oder sogar noch früher auf. Diese Auffälligkeiten zeigen sich meist nicht in spektakulären Symptomen, sondern in einer Reihe oft kleiner, meist als unbedeutend interpretierter Auffälligkeiten, die aber in der Summe die Entwicklung des Kindes behindern, verzögern und häufig Lernbeeinträchtigungen nach sich ziehen.  

Entwicklungsauffälligkeiten, die im vorschulischen Alter zwar vorhanden sind, aber oft wenig Beachtung finden, erweisen sich nach Schuleintritt als Quelle von Misserfolgen in den nun verlangten Anforderungen. Bei vielen Kindern mit schulischen Lernstörungen lassen sich Vorläufersymptome für die später auftretenden Lernbeeinträchtigungen finden. Wenn auch nicht für alle, so lassen sich doch bei einer ganzen Reihe schulischer Lernschwierigkeiten lange vor Schuleintritt Präsymptome finden, die es gilt aufzugreifen, deren Bedeutung zu interpretieren und mögliche Folgen für die Kinder abzuwägen 

Eltern mag vielleicht auffallen, dass sich ihr Kind in manchen Bereichen „anders“ entwickelt als andere Kinder seines Alters. Es ist ihnen vielleicht aufgefallen, dass ihr Kind 

  • Relativ spät anfing zu sprechen 
  • Dass es nie gerne malte oder es nie gerne mit Bauklötzen oder Lego spielte 
  • Dass es erst viel später als seine Geschwister Fahrrad fahren gelernt hat 
  • Dass es erst recht spät mit dem Laufen begonnen hat 
  • Dass es als Kleinkind beim Laufen oft viel hingefallen ist 
  • Dass es Essstörungen hatte, z.B. sich oft erbrochen hat, Trinkschwierigkeiten hatte 
  • Dass es sehr ruhig, bewegungsarm und bewegungsfaul wirkte 
  • Ein pflegeleichtes Kind war 
  • Dass es auf Geräusche sehr schreckhaft reagierte 
  • Dass es auf Berührung oder Raumlageveränderungen (z.B. schaukeln) überempfindlich war 
  • Dass es schon als Kleinkind motorisch sehr unruhig war 
  • Dass es als Säugling oft viel geschrien hat  
  • Dass es beim Spielen oft von einem Spielzeug zum anderen ging 
  • Dass es beim selbständigen Anziehen mehr Hilfe brauchte 
  • Dass es beim Klettern, Treppensteigen oder beim Laufen auf einer unebenen Fläche plump, ungeschickt oder ängstlich wirkte 

Im Kindergarten mag z.B. der Erzieherin auffallen, dass manche Kinder im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen 

  • Einen zugeworfenen Ball schlecht auffangen können 
  • Nicht oder nur unsicher auf einem Bein hüpfen können 
  • Beim Balancieren sehr unsicher sind 
  • Beim Ausmalen von Bildern oft über die Begrenzungslinien fahren 
  • Einfache Klatschrhythmus nicht nachklatschen können 
  • Das Schneiden mit der Schere Schwierigkeiten bereitet 
  • Schnell wieder Farben „vergessen“, sich Lieder schlecht merken können 
  • Die Milch neben die Tasse schütten 
  • Sich nur ungern anfassen lassen, Nähe vermeiden 
  • Spielgeräte wie Klettergerüste, Schaukeln, Rutschen meiden 
  • Leicht ablenkbar und wenig ausdauernd sind  
  • Wörter im Satz vertauschen, z.B. „ich laufe Straße über“ 

Dem Grundschullehrer einer ersten Klasse fällt beispielsweise auf, dass manche Kinder 

  • Beim Schreiben die Zeilen nicht einhalten können 
  • Beim Abschreiben sehr langsam sind 
  • Die Stifthaltung beim Malen/Schreiben oft sehr verkrampft wirkt 
  • Gelernte Buchstaben schnell wieder vergessen 
  • Die richtige Stifthaltung noch nicht beherrschen 
  • Noch keinen altersentsprechenden Mengenbegriff entwickelt haben 
  • Wenig ausdauernd sind, schnell ermüden und sich nicht für längere Zeit auf etwas konzentrieren können 
  • Beim Rechnen und Schreiben die Zahlen und Buchstaben verkehrt schreiben ( statt 13-31, b-d, m-w, verwechseln) 
  • Bei kleinen Wortdiktaten die Lautfolge der Buchstaben nicht analysieren können 
  • Beim Lesen das Zusammenziehen der Laute zu einem Wort nur schlecht bewältigen können 
  • Zappelig und motorisch unruhig sind und kaum auf dem Stuhl sitzenbleiben können 
  • Den Klassenclown spielen  
  • Aus einer Geräuschkulisse, Anweisungen nicht verstehen können 
  • Handlungsaufträge wieder vergessen 
  • Mit Frustrationserlebnissen schlecht zurechtkommen 
  • Häufig andere Kinder anrempeln und dadurch immer mehr in eine Außenseiter rolle geraten 
  • Bei Konflikten mit anderen Kindern häufig zu stark zuschlagen, weil sie ihr Kraft nicht dosieren können  
  • Sich durch Reize schnell ablenken lassen. 

Es gibt eine Vielzahl von Alltagsbeobachtungen, die Hinweise auf Entwicklungsbeeinträchtigungen bzw. Auffälligkeiten liefern, häufig aber als nicht bedeutsam für spätere Schulleistungen interpretiert oder als Marotte bzw. Eigenart des Kindes angesehen. „Er ist eben genauso wie sein Vater früher war“, ist eine weit verbreitete Erklärung. Auch Eltern bemerken häufig, dass mit der Entwicklung ihres Kindes „irgendetwas nicht stimmt“, können diese Anzeichen jedoch oft nicht richtig interpretieren und sehen diese Symptome auch selten in Verbindung mit der Entwicklung von Schulleistungsschwierigkeiten. Nicht selten werden Eltern auch mit dem Hinweis „das wächst sich aus“, oder „er ist eben ein Spätentwickler“ beruhigt. 

In unserer Praxis nehmen die Therapeuten die Symptome auf, ermitteln über ein großes Angebot von Testmaterial die Auditive-Visuelle,-Taktile,-Gustatorische und Olfaktorische Wahrnehmungsstörungen. In Kooperation mit Eltern und Lehrer therapieren wir auf hohem Niveau und begleiten ihr Kind, um die Stärken des Kindes zu festigen und die Schwächen auszuschleichen. Dies ist ein spielerischer Prozess, in dem die Eltern miteingebunden werden. Auch die Erziehende und Lehrende werden mit in den Prozess eingebunden, um die Therapiestunde auch in den Alltag zu integrieren. 


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